3. August 2021: Eine zehnköpfige Expertenkommission hat heute Empfehlungen für den Aufbau einer Universitätsmedizin in Cottbus vorgestellt. Neben moderner Industrie sollen innovative Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung zu Treibern des Strukturwandels in der Lausitz werden. Ein Schlüsselprojekt ist das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC), das aus der Universitätsmedizin Cottbus sowie einem digital unterstützten Netzwerk von Akteuren der Gesundheitsversorgung in der Modellregion Gesundheit Lausitz bestehen soll. Das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (CTK) soll zudem zu einem „Digitalen Leitkrankenhaus“ ausgebaut werden.
Der Aufbau einer staatlichen Universitätsmedizin in Cottbus ist eines der größten Projekte für den Strukturwandel in der Lausitz im Rahmen des Kohleausstiegs. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen stehen der Aufbau einer wohnortnahen medizinischen Versorgung und die Ausbildung medizinischer Fachkräfte für das Gesundheitssystem der Zukunft im Fokus. Die Empfehlungen der Kommission legen den Grundstein für den weiteren Projektverlauf.
Leiter der Expertenkommission ist Prof. Dr. Max Einhäupl, ehemaliger Chef der Berliner Charité. Gemeinsam mit Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle stellte er die Ergebnisse des von der Kommission erarbeiteten Konzeptes im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Kern des Strukturwandels hin zur Modellregion Gesundheit Lausitz wird das IUC mit den geplanten Schwerpunkten Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens. Unter wissenschaftlicher Begleitung sollen hier neue Versorgungsmodelle entwickelt und anschließend in der Modellregion Lausitz erprobt werden. Die Erkenntnisse fließen dann in auf das ganze Land übertragbare Best-Practice-Beispiele ein. So soll das IUC langfristig zu einem überregionalen Kompetenzzentrum der Gesundheitssystementwicklung heranwachsen.
Auch das Medizinstudium soll sich künftig an diesen beiden Forschungsschwerpunkten orientieren und einen starken Fokus auf eine interprofessionelle Ausbildung legen. Die Schnittstelle zwischen Universitätsklinikum, Medizinischer Fakultät, BTU Cottbus-Senftenberg und der Region Lausitz bildet ein Kompetenzzentrum Gesundheitssystementwicklung. Sämtliche Forschungsvorhaben des IUC mit einem Bezug zur Gesundheitssystemforschung sollen an diesem Zentrum konzentriert und koordiniert werden.
Bis 2035 sollen 1.600 neue Arbeitsplätze geschaffen werden und auf 29.000 Quadratmetern zusätzliche Bauten entstehen. Der Finanzbedarf wird auf 1,9 Milliarden Euro bis 2038 geschätzt. Der Aufbau des IUC erfolgt dabei stufenweise.
Bis Ende 2022 wird das vorliegende Konzept nun weiter konkretisiert und anschließend dem Wissenschaftsrat zur Evaluierung vorgelegt. Bereits im Wintersemester 2026/2027 sollen die ersten Studierenden in Cottbus starten.
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