18. Juni 2020: 52 Prozent der Jung-Unternehmen in der Hauptstadt sind im B2B-Sektor tätig, hauptsächlich mit Lösungen für die Digitalisierung der Wirtschaft. Bundesweit sind es durchschnittlich nur 46 Prozent. Die Startup-Szene in Berlin spielt damit eine Schlüsselrolle beim digitalen Wandel. Das ist das Ergebnis des heute veröffentlichten Berlin Startup Monitor 2020 vom Bundesverband Deutsche Startups und der Wirtschaftsförderung Berlin Partner.
Insbesondere Zukunftsfelder wie FinTech, Internet of Things, Artificial Intelligence oder Blockchain werden von Berliner Startups bedient. „Berliner Startups besitzen einen starken Fokus auf innovativen Technologien und orientieren sich an globalen Trends sowie erfolgreichen Geschäftsmodellen“, bescheinigt die Studie dem hiesigen Startup-Ökosystem. Dabei setzen die Gründerinnen und Gründer vor allem auf SaaS-Lösungen und Onlineplattformen als Geschäftsmodell. Mit 26,8 Prozent vertraut mehr als ein Viertel der Unternehmen auf SaaS-Lösungen als Basis für die eigene Wertschöpfung und wettet damit auf eine schnelle und hohe Skalierbarkeit.
Der Blick auf die Technologien zeigt eine Konzentration auf die wesentlichen Bereiche. So schreiben 43,3 Prozent der Berliner Startups der Künstlichen Intelligenz hohes Potenzial für das eigene Geschäftsmodell zu. 13,2 Prozent setzen zudem auf die Blockchain-Technologie. Dies ist vor allem ein Ausdruck der starken FinTech-Szene in der Hauptstadt: Mehr als ein Drittel der deutschen FinTechs hat den Hauptsitz in Berlin (34,8 %).
Mit ihrem starken Fokus auf die Digitalwirtschaft hat die Berliner Startup-Szene auch Einfluss auf die etablierten Unternehmen. „Viele große Konzerne wie die Deutsche Telekom oder E.ON und auch Mittelständler haben Acceleratoren in Berlin gegründet, die Jungunternehmen finanziell und strukturell unterstützen, das angestrebte Geschäftsmodell umzusetzen. Auf diese Weise wird der gute Ruf Berlins als Innovationsstandort weiter gestärkt und es entstehen neue Arbeitsplätze an der Schnittstelle zwischen Startups und etablierter Wirtschaft“, heißt es in der vorliegenden Studie. Berlin nimmt damit eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft ein.
80.ooo Arbeitsplätze
Das wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. So sind innerhalb von 4 Jahren 19.000 neue Jobs in der Berliner Startup-Szene entstanden. Insgesamt stellt das Ökosystem 80.000 Arbeitsplätze in der Hauptstadt. Nur 17 Prozent davon entfallen auf die zehn größten Startups wie Delivery Hero oder N26. Es sind vor allem die kleinen und mittelgroßen Jungunternehmen, die das Gros der Arbeitsplätze stellen. Im Mittel beschäftigen Berliner Startups fast 20 Personen mehr als der Bundesdurchschnitt.
Berlin bleibt deutsche Startup-Hochburg
Und der Trend zeigt weiter nach oben. Berlin bleibt deutsche Startup-Hochburg und verfügt über ein dynamisch wachsendes Ökosystem. So zieht die zunehmende Zahl von Startups mit digitalen Geschäftsmodellen immer mehr etablierte Unternehmen in die Region und führt zur Ansiedlung neuer Innovationsräume. Diese wiederum erleichtern Jungunternehmen den für das weitere Wachstum so wichtigen Zugang zur Wirtschaft. Daher werden in Berlin „das Netzwerk zu anderen Gründerinnen und Gründern, mögliche Kooperationen mit etablierten Unternehmen sowie der Kapitalzugang als besonders gut eingeschätzt.“
Die Ergebnisse des Berlin-Startup-Monitor 2020 finden Sie hier.