Am Feitag wurde das Aus für das Berliner Klimaschutz-Startup Planetly bekannt, das vor zwei Jahren mit einer Software zur Messung von CO2-Emissionen von Unternehmen gestartet war. Vor einem Jahr gelang den Gründern Anna Alex und Benedikt Franke mit dem Verkauf an das US-amerikanische Softwareunternehmen OneTrust, das Lösungen für den Umgang mit Datenschutz, IT-Sicherheit, Ethik und Nachhaltigkeit anbietet, der Exit. Doch was als Auftakt für eine Expansionsoffensive gedacht war, endet nun in der Schließung des jungen ClimateTech-Startups und der Entlassung von über 200 Mitarbeiter*innen. Die Gründerin Anna Alex selbst hatte die Entscheidung von OneTrust am Freitag via Linkedin bekannt gegeben.
Dabei hatte das Startup nach eigenen Angaben eine gute Entwicklung hingelegt und bereits mehr als 200 Firmenkunden von sich überzeugt – darunter Größen wie BMW, Personio, Home24 oder Hello Fresh. Auch das Potenzial am Markt ist groß, denn Unternehmen stehen zunehmend unter dem Druck, klimaneutral zu wirtschaften und die eigenen Emissionen von CO2 und klimaschädlichen Stoffen konsequent zu erfassen. Indes Lösungen für die umfassende Emissionsmessung gibt es bisher nur wenige.
Trotz dieser guten Entwicklungsaussichten sah OneTrust in dem Ankauf des Unternehmens eher neue Features für die eigene Softwarelösung als ein wachsendes eigenständiges Unternehmen. So schreibt Anna Alex zu den Gründen für die Zerschlagung: „Aus mehreren Kundengesprächen wurde deutlich, dass es sinnvoll ist, Carbon Accounting und eine ESG-Lösung eng zusammenzuführen und die Software in das Trust-Intelligence-Ökosystem von OneTrust zu integrieren.“ Das US-Unternehmen übernimmt also Funktionen der Software-Lösung von Planetly in die eigene Produktwelt und gibt das Startup und seine Mitarbeiter*innen auf.