11. Mai 2020: In Produktion und Logistik geht es mitunter hektisch zu. Zusätzlich sind die Umgebungen meist dynamisch und unübersichtlich. Lieferanten finden die ihnen zugewiesene Parkposition nicht. Dringend benötigte Produktionsmittel, wie die freie Palette oder der Werkzeugkasten, werden gesucht. Oder für Entscheidungen der Produktionsplanung fehlen aktuelle Materialfluss- und Layoutdaten der Fabrikumgebungen. Diese Probleme gehören zum Alltag vieler Unternehmen. Technische Remote-Lösungen können hier unterstützen. In den aktuellen Corona-Zeiten mit minimierter physischer Präsenz gewinnen sie zunehmend an Relevanz.
Klassische Asset-Tracking-Lösungen setzen auf umständliche Beacons (Bluetooth-Transmitter) und künstliche Hilfsmittel. Oft müssen dafür spezielle Infrastrukturen aufgebaut und aufwändig mit Objekten verbunden werden. Ein Digitaler Zwilling wie der des Berliner KI-Startups Gestalt Robotics ermöglicht es, Objekte mithilfe von Kamerasensorik visuell zu verfolgen: DSGVO-konform und bei Bedarf als Retrofitting-Lösung für vorhandene Kamerainfrastrukturen. Selbst mobile Kamerasysteme, zum Beispiel auf mobilen Transportsystemen oder Robotern, lassen sich über 4G/5G-Funknetzwerke verlässlich anbinden.
In drei einfachen Schritten zum Digitalen Zwilling
Doch wie funktioniert das Ganze technisch? Anhand von Kamerabildern werden Objekte erkannt und in 3D lokalisiert. Dabei ermöglicht es eine spezielle Technologie von Gestalt Robotics, auch Objekte, die temporär verdeckt werden, zu re-identifizieren. Im nächsten Schritt erfolgt die Übertragung der 3D-Positionen auf Umgebungskarten. Hierfür können öffentlich verfügbare Karten von Außenumgebungen oder individuelle Indoor- und Outdoor-Karten verwendet werden. So entstehen semantische Karten, die den aktuellen Zustand der Umgebung in Echtzeit repräsentieren. Mit den passenden Schnittstellen lassen sich diese Informationen weiterverarbeiten und nahtlos in vorhandene firmenspezifische IT-Umgebungen integrieren.
Anwendungsfelder: von Inventarisierung zu Lost & Found und Navigationshilfen für Lieferanten
Die Anwendungsfelder der Digital-Twin-Technologie sind zahlreich. In Fabrikumgebungen lassen sich beispielsweise Bewegungen von Produktionsmitteln oder Produkten nachvollziehen und auswerten. Verlorene Produktionsmittel können automatisch lokalisiert werden, Inventarisierungen lassen sich automatisieren und die direkte Verknüpfung mit ERP-Systemen liefert wertvolle Informationen zur Planung von Produktions- und Logistikabläufen.
In Außenbereichen lassen sich beispielsweise Fahrzeugbewegungen erfassen und analysieren. Verbundene Apps liefern Navigationshilfen oder weisen Fahrern Parkpositionen zu und überwachen diese.
Starke Grundlage für Remote-Entscheidungen
Warum lohnt sich der Einsatz eines Digitalen Zwillings? Der Digitale Zwilling liefert vor allem verlässliche Datengrundlagen für sichere Entscheidungen – egal ob es sich um die Analyse von Warenströmen handelt, das Fabriklayout optimiert werden soll oder Bewegungen von anderen Logistikobjekten im Blick behalten werden müssen. Mit dem Digitalen Zwilling kann die Effizienz von Logistikprozessen deutlich erhöht und Verschwendung vermieden werden. Außerdem liefert er wertvolle Daten für (automatische) Planungs- und Steuerungsaufgaben.
Über vereinheitlichte Schnittstellen lassen sich zudem Entscheidungen und Auswertungen automatisieren. Über geräteunabhängige Nutzerschnittstellen kann der Anwender jederzeit auf Live-Informationen zugreifen und erhält innerhalb weniger Auigenblicke tiefe Einblicke in Remote-Umgebungen weltweit.
Auch im Einzelhandel sind KI-gesteuerte Kamerainfrastrukturen in Zeiten der Corona-Krise zunehmend gefragt. So lassen sich Ladeninfrastrukturen auch ohne hohen Personaleinsatz überwachen und analysieren und beispielsweise in Produktions- und Verarbeitungsbereichen der Einsatz von Desinfektionsmitteln automatisiert prüfen.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.gestalt-robotics.com/