Das Startup EnerKíte aus dem brandenburgischen Kleinmachnow hat die Erprobungsphase seines Systems der Drachenkraftwerke abgeschlossen und will nun sein Produkt auf den Markt bringen. EnerKíte stellt einen neuartigen Flugdrachen her, der einen Generator am Boden betreibt und die Winde in höheren Lagen von 200 bis 300 Metern nutzt. Hier sind die Luftströmungen zwar schwankender, aber in Summer deutlich stärker, was zu einer höheren Stromausbeute führt.
Nun soll mit dem EK200 das erste Serienprodukt entwickelt werden. „Unser Businessmodell wurde für schlüssig befunden, die Konstruktionszeichnungen für den Prototypen liegen bereit, die Produktionshalle in Brandenburg ist gefunden und der Pilotbetrieb mit Kunden ist geplant“, verkündet das Unternehmen auf seiner Website. Dabei soll das neuartige Drachenkraftwerk herkömmlichen Windkraftwerken auch technisch überlegen sein. Durch eine spezielle Rotationsmethodik würde der Ertrag doppelt so hoch ausfallen – und das bei 90 Prozent Materialeinsparungen. Im Vergleich mit herkömmlichen PV-Anlagen würde EnerKíte sogar fünf mal besser abschneiden, sagt das Gründer-Trio.
Mit dem Konzeptbeweis unter Realbedingungen hat das 2016 gegründete Startup den ersten großen Meilenstein auf dem Weg zum Megawatt-Kraftwerk erreicht. Insgesamt will EnerKíte drei Systemgrößen entwickeln und serienreif auf den Markt bringen. Das erste Modell EK200 ist eine 100-Kilowatt-Anlage, die beweglich auf einem Lkw montiert wird. Die zweite 500-Kilowatt-Ausbaustufe EK1M soll fest verbaut werden und rund 570 Megawattstunden pro Jahr erzeugen, was etwa dem Strombedarf von 200 Haushalten entspricht. Die dritte Ausbaustufe ist mit EK4M eine 2000-Kilowatt-Anlage. Dieses Modell soll später für Unternehmen und in Offshore-Windparks zum Einsatz kommen. Bis dieses Ziel erreicht ist, hat EnerKíte jedoch noch einiges an Entwicklungsarbeit zu leisten. Bei den dafür notwendigen Investitionen setzt das Unternehmen unter anderem auf Kleinanleger und Crowdfunding.