Das Berliner Startup Grover konnte trotz des derzeit schwierigen Investitionsklima eine weitere Finanzierungsrunde in Höhe von 270 Millionen Euro abschließen. Als Investor konnte das junge Unternehmen M&G Investments aus Großbritannien, einen der weltweit größten Asset-Manager, gewinnen. Laut eigenen Angaben hält Grover die Miliardenbewertung und zählt damit weiter zu den Unicorns.
Im April diesen Jahres hatte das Startup, dessen Geschäftsmodell auf dem Verleih von Elektronikgeräten beruht, bereits 300 Millionen Euro von einer Investment-Gruppe unter Führung des Fonds Energy Impact Partner eingesammelt. Damals stieg Grover zum Unicorn auf. Das frische Geld soll nun in den Ausbau des Produktinventars sowie die Expansion in neue europäische Märkte fließen. Bisher ist Grover in den USA, Deutschland, Spanien, den Niederlanden und Österreich aktiv.
Gemietet werden kann bei Grover technische Hardware wie Smartphones, Spielkonsolen, Notebooks oder Drohnen. Werden die Geräte nicht mehr benötigt, kann die Miete beendet werden. Die Geräte werden dann aufbereitet und erneut vermietet. Bis zu vier unterschiedliche Nutzer verwenden so ein technisches Gerät im Laufe seiner Lebenszeit. Damit will sich Grover am weltweiten Trend der Sharing-Economy beteiligen sowie eine Kreislaufwirtschaft für Unterhaltungslektronik aufbauen. 800.000 Geräte seien derzeit im Umlauf.
Der Miet-Commerce-Markt nimmt gerade weltweit an Fahrt auf. Davon möchte auch Grover profitieren. Seit Anfang des Jahres sei der Kundenstamm bereits um 50 Prozent gewachsen. Ein deutlich gestiegenes Nachhaltigkeitsbewusstein, der durch die Inflation verstärkte Wunsch nach mehr Flexibilität auch bei technischen Geräten gepaart mit einer Kaufzurückhaltung begünstigen diesen Trend weiter.
Um die Expansionspläne zu stärken holt sich CEO Michael Cassau zudem vier Frauen in die Geschäftsleitung. So steigen Joanna Coles, zuvor Medien-Managerin beim Cosmopolitan-Verlag Hearst Magazines, Sarah McPhee, ehemaliges Mitglied im Management Board von Klarna, sowie Lara Sweet, vormals CFO bei Snap, und Colleen de Courcy, ehemals Chief Creative Officer bei Snap, ein.